Amtliche Meldung

Kita statt Niedersachsenschänke: So soll die neue Kita aussehen

Kita statt Kneipe lautet das Motto – nachdem die Niedersachsenschänke in Fredenbeck abgerissen wurde. Auf dem Grundstück soll eine Kindertagesstätte entstehen. Wie der Neubau aussieht und wie viel Geld dafür im Haushalt eingeplant werden muss.

Im September letzten Jahres hat Fredenbecks Samtgemeinderat beschlossen, das Gelände der Gaststätte Niedersachsenschänke in der Schwingestraße 33 mit über 5319 Quadratmetern zu erwerben. Die Aufstellung des Bebauungsplanes „Platz för all tohoop“ zum Schutz des Schützenvereins und des Reitvereins sowie als Ort der Begegnung für die Dorfgemeinschaft war kein Thema in der aktuellen Sitzung des Sozial-, Sport und Kulturausschusses.

Nach dem Abriss der Niedersachsenschänke soll dort eine Kindertagesstätte entstehen. Denn die Samtgemeinde Fredenbeck wächst und somit auch der Bedarf an Betreuungsplätzen in Krippen, Elementar- und Hortgruppen. Bislang gibt es in der Samtgemeinde zehn Kindertagesstätten an zwölf Standorten. Eine weitere Kindertagesstätte wird dringend und schnell benötigt – wurde im Ausschuss am vergangenen Donnerstagabend deutlich zum Ausdruck gebracht.

Fläche wurde dem Erdboden gleichgemacht

Auf dem zentrumsnahen Grundstück der einstigen Traditions-Gaststätte erinnert jetzt nichts mehr an die vielen fröhlichen Feste und Zusammenkünfte. Die Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fredenbecker Reitverein und einem Blumengeschäft wurde planiert und ist momentan durch einen Bauzaun abgesperrt. Auf dem Grundstück soll ein Gebäude mit Verblendmauerwerk für eine Kindertagesstätte mit einer Nutzfläche von rund 750 Quadratmetern für drei Gruppen entstehen – und die Möglichkeit zur Erweiterung für eine vierte Gruppe.

Lars Kratzenberg, Geschäftsführer der Harsefelder Ingenieurgesellschaft 2punkt1, und Professor und Diplom-Ingenieur Hans-Jürgen Peter präsentierten den Ausschussmitgliedern ihren Entwurf für die Kindertagesstätte unter dem Arbeitstitel „Sonnenkamp“ – in Anlehnung an das gegenüberliegende neue Baugebiet Sonnenkamp West. In Apensen und Harsefeld wurden bereits zwei baugleiche Kindertagesstätten der Planer realisiert.

Der Bau ist in vier Cluster mit einer nahezu identischen Größe unterteilt. Durch die hufeisenförmige Anlage gibt es einen geschützten Innenhof.

Eine Erweiterung wurde berücksichtigt

Das geplante Raumprogramm wurde zusammen mit der künftigen Leitung der Kindertagesstätte erarbeitet. Zwei Elementargruppen-Räume mit einer Größe von 54 und 55 Quadratmetern bieten Platz für 20 und 25 Kinder, ein Krippen-Raum mit 47 Quadratmetern ist für 15 Kinder unter drei Jahren gedacht. Bei der Planung wurde eine mögliche Erweiterung des Gebäudes berücksichtigt, so dass in einem künftigen Bauabschnitt ein weiterer Elementargruppen-Raum entstehen kann.

Des Weiteren gibt es einen Bewegungsraum sowie drei Ruhe- und Schlafräume. Zusätzlich wurden mehrere zweckgebundene Räume eingeplant wie Garderobe, WC- und Sanitärraum inklusive Duscheinrichtung und Waschbecken in unterschiedlichen Höhen, Flur, Windfang, Küche sowie Personal- und Abstellraum. Für den Essensraum wurde eine Größe von 20 Quadratmetern vorgesehen, die in Abstimmung mit der Kita-Leitung ausreichend sei, da die Kinder in mehreren Schichten essen würden, begründete Hans-Jürgen Peter seinen Entwurf auf Nachfrage. Für die Spielfläche im Innenhof ist außerdem ein Abstellraum für Gartengeräte vorgesehen.

Kosten basieren auf Projekte in Apensen und Harsefeld

Das Außengelände und der Stellplatz sind rund 2700 Quadratmeter groß und bieten Platz für 32 Stellplätze. Vom Parkplatz bietet sich eine Sicht auf die gläserne Fassade des Mehrzweckraums, der dadurch viel Tageslicht erhält. Im Flur wurden im Bereich der Garderobe Fenster mit Fensterbänken eingeplant, die sich in niedriger Höhe befinden, damit die Kinder diese als zusätzliche Sitzfläche nutzen können.

Einige der Ausschussmitglieder hatten Anmerkungen, etwa zu einer zusätzlichen Beschattung der Außenspielfläche, zur Reinigungsmöglichkeit des gläsernen Giebels beim Mehrzweckraum und auch zu einem gewünschten Rad- und Fußweg entlang der Schwingestraße.

Die geplanten Kosten für die Kindertagesstätte belaufen sich auf insgesamt 2,68 Millionen Euro, die auf vorhandene Projekte basieren, wie Entwurfsverfasser Peter erklärte. Die Kosten für eine Fotovoltaikanlage, die im Entwurf dargestellt wurde, sind darin nicht enthalten.

Letztlich befürworteten die Ausschuss-Mitglieder einstimmig den Entwurf für den Neubau auf dem Grundstück der einstigen Niedersachsenschänke. Der Samtgemeinde Fredenbeck fehlen zur Realisierung 891.000 Euro, die in den Haushalt eingeplant werden sollen – und auch die Fotovoltaik-Anlage auf der Südseite des Daches soll realisiert werden.

 

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